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ZUVERSICHT

Claus Haubeil • Juli 13, 2019

warum wir Optimismus brauchen, um die Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen

1995 saßen meine Frau und ich am Strand von Ko Phi Phi in Thailand. Zum ersten Mal waren wir in diesem traumhaften Land und erfreuten uns an wunderschöner Natur, immer lächelnden Menschen und köstlichem, scharfen Essen. Wir waren damals bereits Christen und diskutierten, ob wir wirklich noch Kinder in diese Welt setzen wollen, wo doch Jesus bald wiederkommen würde. Damals kamen Stimmungen auf, mit der Jahrtausendwende könne alles zu Ende sein. Computer, ältere Kraftwerke und manches andere würden nach dem 31.12.99 nicht mehr funktionieren. Dort am Strand ahnten wir nicht, dass meine Frau bereits schwanger war. Wenige Wochen später wurde ihr jedoch klar, warum der Kaffee in Thailand nicht mehr geschmeckt hatte. Die Entscheidung für Kinder hatten wir nicht mit Zuversicht getroffen - sie wurde uns "abgenommen". Das war damals gut so.

Als bibelgläubiger Christ lebe ich in der sogenannten Endzeit. Jesus selbst und das Wort Gottes sprechen in vielen Texten vom Ende der Welt. Angesichts vieler Entwicklungen auf unserem Planeten stellen sich heute alle Menschen die Frage, ob wir einen weiteren Jahrhundertwechsel erleben werden. Der bedeutende, 2018 verstorbene Astrophysiker Steven Hawking vertrat zuletzt die These, unser Planet würde in 50 Jahren nicht mehr bewohnbar sein und die Menschheit müsse alles daran setzen, den Exodus auf einen neuen Planeten voranzutreiben. Auf den aktuellen Plakaten der „Fridays-for-Future“-Bewegung um Greta Thunberg sehe ich jedoch vermehrt den deutlichen Hinweis: „There is no planet B“ („Es gibt keinen Planeten B“). Wir müssen uns dieser Tatsache bewusst werden! Sämtliche Bemühungen der Raumfahrtindustrie werden weder in 50 noch in 100 Jahren dazu führen, einen neuen, lebenstauglichen Planeten zu besiedeln. Es wird nicht nur an der Physik scheitern, sondern ebenso an der Entfernung (Lichtjahre!) und den dazu notwendigen finanziellen Mitteln. Die Besiedelung des Mars wurde uns bisher nur in Hollywood-Studios vorgegaukelt - für mich jedoch keine überzeugende Alternative. Wir Menschen sind an das Leben auf unserem Planeten gebunden, auch wenn einige Zeitgenossen das nicht wahrhaben wollen.

Der Planet ächzt unter den Belastungen durch die Menschheit. Wir können uns der ökologischen Zuspitzung weder als Gesellschaft noch als Wirtschaft entziehen. Die Uhr unseres Heimatplaneten tickt unaufhörlich. In vielen Bereichen wurde der Point-of-no-Return überschritten. Es ist schon bezeichnend, dass ausgerechnet die jüngste Generation nun in der westlichen Hemisphäre auf die Barrikaden geht, um Politikern endlich Handeln anstelle gutgemeinter Worte abzuringen.

Als Wirtschaftscoach beschäftigen mich weitere Umwälzungen, bei denen wir noch(!) Einfluss nehmen können oder es sogar müssen:

  1. Technologie : Digitalisierung und Künstliche Intelligenz sind aktuell die größten Themen, die vielen von uns Angst machen, gleichzeitig jedoch jede Menge neuer Möglichkeiten eröffnen. Die Entwicklung ist seit langem exponentiell. Es wird immer schwieriger, mit der technologischen Entwicklung Schritt zu halten. Der Innovationsschub ist gewaltig.

  2. Disruptive Geschäftsmodelle sind eine unmittelbare Folge der technologischen Entwicklung. Reihenweise werden Firmen obsolet. Alle Welt kennt berühmte Beispiele wie Nokia oder Kodak. Heute trifft es viele Mittelständler. Natürlich öffnet jeder Niedergang einer Branche Chancen für neue Marktteilnehmer. Aber die Geschwindigkeit der Disruption ist beängstigend. Ich besuchte vergangene Woche eine bemerkenswerte Firma, die sich in 70 Jahren bereits zwei Mal neu erfinden musste.

  3. Gesellschaftliche Veränderungen: Neben den Einflüssen durch die Generationen X, Y und Z erleben wir einen zunehmenden Zerfall der Gesellschaft als Ganzes. In Deutschland hat die Flüchtlingswelle seit 2015 den Zusammenhalt auf eine harte Probe gestellt. Vor einigen Wochen mussten wir mit Erschrecken den ersten politischen Mord seit der RAF zur Kenntnis nehmen. Europa bricht zunehmend auseinander und manövriert neben China und den USA in die Bedeutungslosigkeit.

  4. Gleichzeitig ändern sich Arbeitswelten massiv. Agile Teams und Wir-Intelligenz werden an den Start geschickt, um in beschleunigten Märkten die Nase vorne zu behalten. Managementansätze unterliegen einem Paradigmenwechsel. Alte Hierarchien haben ausgedient. Die amerikanischen Streitkräfte waren Anfang des Jahrhunderts die ersten, die sich von klassischer Kriegsführung verabschiedet haben und auf taktische (agile) Teams setzen. Die Wirtschaft folgt nun diesem Trend und stellt Organigramme auf den Kopf.

Es gibt jede Menge zu tun. Wie lösen wir all das? Wohin wollen wir uns orientieren? Wie packen wir Herausforderungen und notwendige Veränderungen an?

    Nach 53 Jahren Lebenserfahrung vertrete ich die gleiche Haltung wie Martin Luther vor 500 Jahren: „Wenn morgen die Welt unterginge, so würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen“. Dazu braucht es Optimismus ! Egal, ob jemand an eine Wiederkunft Jesu glaubt oder an menschliche Vernunft, das Ruder noch rechtzeitig herumreissen zu können: Ohne Zuversicht kommen wir nirgends weiter.

    Als Christ möchte ich nicht weltfremd, sondern „Licht und Salz“ sein und mich an einer positiven Gestaltung von Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt beteiligen. Deshalb bin ich motiviert, Unternehmern und Unternehmen bei der Bewältigung der notwendigen Veränderungen zu helfen - egal ob dort jemand an Gott glaubt oder nicht.

    Der Jahrtausendwechsel vollzog sich entgegen vieler Erwartungen ohne explodierende Kraftwerke. Unser Sohn ist mittlerweile 23 Jahre alt und beendet in Kürze sein Masterstudium. Es folgte sogar noch eine Tochter. Die neue Generation stellt sich ähnliche Fragen wie wir damals am Strand in Thailand. Leider haben wir ihnen bisher mehr Probleme als Lösungen überlassen. Unterstützen wir die nachfolgende Generation, damit sie die steigenden Herausforderungen mit Zuversicht anpackt! Lassen Sie uns alle zuversichtlich sein!

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