Blog Post

Der Dreiklang motivierter Mitarbeiter

Claus Haubeil • Mai 16, 2019

Wie wir aus jedem Mitarbeiter einen Leistungsträger machen können

Vor kurzem traf ich einen Unternehmer, der wirklich verstanden hat, worauf es ankommt. Der Bericht über seine Firma und der eingeschlagene Erfolgsweg geben ihm Recht. Einen wesentlichen Punkt möchte ich in diesem Blog erläutern:

Seit vielen Jahren wissen wir, dass Geld oder eine Lohnerhöhung in der heutigen Arbeitswelt niemanden mehr dauerhaft vom Hocker reißen. Adäquate Bezahlung sollte eine Selbstverständlichkeit sein, sozusagen das Grundrecht am Arbeitsplatz. Über weitere wichtige Aspekte wie Führung, Klima und Werte schrieb ich im letzten Blog. Wenn wir jedoch tiefer graben, finden wir die echten Antreiber, die wirklichen Motivatoren.

Jeder Mitarbeiter hat STÄRKEN, die er in seine Arbeit einbringen will. Das sind zum einen fachliche Stärken, die wir in Ausbildung und Studium erworben haben. Es sind persönliche Stärken, die aus seinem Charakter kommen - z.B. die Genauigkeit bei der Erledigung von Aufgaben. Darüberhinaus haben viele Mitarbeiter Fähigkeiten, von denen Vorgesetzte häufig nichts wissen. Die Mitarbeiter leben diese Fähigkeiten in Hobbys, Vereinen oder zuhause aus, weil ein Betrieb die nötige Plattform nicht bietet. Natürlich kann ein Unternehmen nicht jede künstlerische Begabung oder sportliche Ambition fördern. Was spricht jedoch dagegen, einem Künstler die Vernissage seiner Werke im Betrieb zu ermöglichen oder für die Bikertruppe gemeinsame Erlebnisse zu schaffen? Darüberhinaus haben wir politische, soziale oder religiöse Themen, die unsere Mitarbeiter bewegen und die heute wegen der „politischen Correctness“ meist außerhalb des Unternehmens stattfinden. Eigentlich schade! Warum nicht Gebetsgruppen, Sozialprojekte oder selbst politische Interessengruppen ab einer bestimmten Betriebsgröße? Erlauben wir Vielfalt und überlassen den Mitarbeitern, welche ihrer Stärken sie nicht an der Pforte abgeben wollen!

Der SPASSFAKTOR sollte nicht zu kurz kommen. Mitarbeiter müssen Spaß an dem haben, was sie tun. Darüberhinaus muss Spaß erlaubt sein, solange er nicht auf Kosten anderer geht. Leben wir selbst Humor vor oder werden alle Prozesse streng geahndet? Spaß ist für alle wichtig. Bei vielen findet dieser nur abends oder am Wochenende statt. Montags beginnt dann wieder der triste Arbeitsalltag und die Radiostationen predigen schon dienstags die Vorfreude aufs nächste Wochenende, wo wieder alle Spaß haben können. Was tun Sie, um Spaß im Unternehmen zu erlauben und zu fördern?

Ein dritter, wichtiger Aspekt ist die BEDEUTSAMKEIT. Hierbei geht es um die Bedeutsamkeit der Person aber auch um die Bedeutung der Tätigkeit. Ist der Mitarbeiter nur ein unbeachtetes Rädchen im Getriebe oder weiß er, wie wichtig seine Aufgabe ist. Oft genug schimpfen Abteilungen übereinander. Buchhalter werden als überflüssiger Overhead betrachtet. Jedoch funktioniert ein Unternehmen nur mit allen Funktionen. Alle sind bedeutsam. Heben Sie also nicht nur ständig die Vertriebsleute hervor, die unter Mühen für neue Aufträge sorgen. Denken Sie auch an andere! Zudem geht es um die BEDEUTSAMKEIT als Mensch! Begegnen wir jedem Mitarbeiter und jedem Kollegen auf Augenhöhe? An dieser Stelle sehe ich tatsächlich ein großes Vorbild in Jesus Christus. Er begegnete Prostituierten, Zöllnern, Leprakranken sowie Schriftgelehrten und Pharisäern ohne sich über diese Menschen zu erheben. Es täte uns gut, die BEDEUTSAMKEIT des EINZELNEN wieder mehr in den Vordergrund zu rücken.

Wenn wir WORK und LIFE nicht trennen wollen, sondern beide Bereiche möglichst eng verzahnen, kann das für beide Seiten nur Gutes bewirken. Thomas Sattelberger, ehemaliger Personalvorstand bei der Telekom, nennt dieses Phänomen WORK-LIFE-BLEND. Arbeit und Privatleben wachsen zusammen, sind keine getrennten Welten mehr. Das gelingt nur, wenn wir Mitarbeitern die maximale Motivation ermöglichen.

MAXIMALE MOTIVATION erreichen wir, indem wir aus den Stärken, dem Spaß und der Bedeutsamkeit die richtige Schnittmenge für das Unternehmen als Ganzes finden und für jeden Mitarbeiter ermöglichen. Diese hohe Motivation wünschen wir uns in jedem Unternehmen, um dauerhaft erfolgreich zu sein.


Weitergehende Literatur zu diesem Thema: „Happier“ von Tal Ben-Shahar

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