Vor kurzem war ich sehr berührt von der Aktion „Alles wird gut“. Ist Ihnen diese Aktion bekannt? Vielleicht, wenn Sie kleine Kinder haben. Den Ursprung hatte „Alles wird gut“ im März in Italien und Spanien. In Deutschland haben viele Kindergärten und Radiosender die Aktion übernommen, um insbesondere Kindern Mut zu machen während der Pandemie. Sie läuft mit großer Beteiligung weiter.
Wie geht es uns Erwachsenen mit diesem Motto? Wir, die wir mitten in Beruf und Leben stehen. Wir, die wir im Gegensatz zu den Kindern schon etliche persönliche oder globale Krisen erlebt haben. Sind wir in der Lage, so viel kindlichen Optimismus aufzubringen? Können wir während der zweiten Welle von Corona mit Aussicht auf Impfstoffe im nächsten Jahr überzeugt sagen: „Alles wird gut!“? Ich finde, gerade in diesen trüben Dezembertagen mit eingeschränkter Adventsfreude und Aussicht auf strengere Lockdowns braucht es viel positive Energie, um solche Zuversicht zu entwickeln.
Zentrales Element der Bildaktion ist ein Regenbogen. Er ist besonderes Symbol der Hoffnung für die Menschen. Nüchtern betrachtet wissen wir Bescheid über die physikalische Erklärung zu diesem regelmäßig wiederkehrenden Natur-Phänomen. Viele Menschen kennen darüber hinaus den Ursprung der besonderen Bedeutung für Hoffnung: Am Ende einer der außergewöhnlichsten Katastrophen, die den Planeten vor tausenden von Jahren heimgesucht hat und die in vielen Kulturen dokumentiert ist, war laut Überlieferung der Regenbogen Symbol für das Ende der Krise und den resultierenden Neuanfang der Menschheit. Genau diese Hoffnung greift die aktuelle Kampagne für Kinder wieder auf.
Die Menschheit hat sich über Jahrhunderte prächtig weiterentwickelt. Trotz vieler Kriege und Katastrophen konnten sich die meisten von uns in der westlichen Hemisphäre ein komfortables Leben auf einem hohen Wohlstandsniveau einrichten. Meiner Generation geht es deutlich besser als unseren Eltern. Jedoch hat Corona vielen von uns bewusst gemacht, dass unser Leben und unser Wohlstand doch nicht so selbstverständlich sind, wie wir immer geglaubt haben. Die Krise 2020 hat uns in vielen Lebensbereichen getroffen und wir haben ehrlicherweise keine rechte Ahnung, wann wieder alles gut sein wird. Ob wir je wieder die Normalität vor Corona erreichen? Und wenn wir das Virus in ein oder zwei Jahren tatsächlich im Griff haben sollten, was kommt als nächstes?
War vor Corona alles gut? Auch diese Frage werden die meisten Realisten unter uns verneinen. Klimawandel, Umweltzerstörung, Staatsschulden, Krankheiten, Armut… Jeder könnte die Liste für sich beliebig füllen. Es gibt eine Menge, was eigentlich gelöst oder zumindest besser werden müsste. Ich persönlich habe wenig Hoffnung, dass die Menschheit sämtliche existenziellen Probleme lösen wird. Natürlich wünsche ich mir, dass wir Corona überwinden und möglichst nicht bald ein anderes Virus auftaucht. Und tatsächlich hoffe ich auf ein beherztes Anpacken anderweitiger Prioritäten durch Politik und jeden Einzelnen. Aber wird irgendwann alles gut werden? Was denken Sie?
Die meisten der Leser meiner Blogs und Beiträge wissen, dass ich Christ bin. Bibelgläubige Christen haben eine andere Perspektive. Das Wort Gottes gibt mir jede Menge Grund zur Hoffnung, dass irgendwann in der Zukunft WIRKLICH alles gut wird. Nein, nicht nur gut sondern eines Tages wird alles PERFEKT werden. In den letzten Versen der Bibel sagt Gott „Siehe, ich mache alles neu!“ (Offb. 21,5). Diese Ansage bedeutet für mich echte Hoffnung, die ich in den aktuellen Antworten der Weltelite nicht finden kann.
Allen Lesern wünsche ich einen besinnlichen Jahresausklang und einen schönen Start in ein hoffentlich besseres Jahr 2021!
Ihr Claus Haubeil
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